Publiziert am 15.02.2016 von
Grosser Wille war bei Weltpremiere nötig
GROSSER WILLE WAR BEI WELTPREMIERE NÖTIG
Die Tortour Cyclocross bot den Startern alles, was einen solchen Anlass zu einem Ereignis werden lässt. Fazit: Die Weltpremiere ist gelungen.
VONDANIEL F. KOCH
RAD«Ich glaube, da haben heute einige wieder zu sich selbst gefunden», kommentierte der ehemalige deutsche Radquer-Weltmeister Mike Kluge das, was wohl alle Fahrerinnen und Fahrer während der Weltpremiere des Tortour Cyclocross in den drei Wettkampftagen in der Region Schaffhausen erlebt ha- ben. Kälte, Schnee, matschige Strecken sowie tiefe und nasse Böden und am Schlusstag ergiebiger Dauerregen begleiteten die Starter aus zehn Nationen. Was den normalen Menschen schaudern lässt, ist für Crosscycler ein Teil der Herausforderung, der sie sich stellen. Der Kampf gegen sich selber erhält eine andere Dimension. Wer das Ziel erreicht, konnte ein besonderes Glücksgefühl durchleben.
Lukas Winterberg erster Sieger
Als erster Sieger des Tortour Cyclocross wurde Lukas Winterberg gefeiert. Der Roggliswiler, bei der Langetappe am Samstag über 99 Kilometer noch der grosse Pechvogel, weil ihn ein Felgenbruch um den Sieg brachte, erfuhr am Schlusstag Genugtuung. Denn Fabian Obrist, Sieger der Langetappe, hatte elf Minuten Vorsprung in der Gesamtwertung. Doch an der Flurlinger Brücke platzte ihm der Reifen, sodass der Vorsprung bis ins Ziel weg war und Winterberg Gesamtsieger wurde. «Ich wusste, dass ich Vollgas geben musste, wenn ich gewinnen wollte», kommentierte der Sieger den Rennausgang. Dass er am Ende wegen eines Defekts beim Konkur- renten den Sieg davontrug, sei ausgleichende Gerechtigkeit. Die schnellste Frau bei der Weltpremiere war Viviane Spielmann. Die Siegerin aus Uerikon wurde überlegen Etappensiegerin. Bei den Zweierteams dominierte die Mountainbike-Legende Thomas Frischknecht mit seinem Kollegen Urs Gerig. Letzterer weiss als Sportcoach und Buchautor, wie man Athleten begeistern kann.
Die beiden Schaffhauser Starter, Andy Sutz und Sandro Muhl, schlugen sich im Feld der Spitzenfahrer und Profis hervorragend. «Ich stufe meine Leistung als Amateurfahrer im Feld dieser Könner ausserordentlich hoch ein», bewertete Muhl, der sich vor Kurzem beruflich selbständig gemacht hat, seinen fünften Schlussrang. Sutz verpasste eine bessere Klassierung, weil er sich mehrmals verfahren hatte. Mit dem siebten Schlussrang lieferte er aber trotzdem eine Topklassierung ab.
Heute Montag, 15. Februar 2016 in der SRF-«Sportlounge»
Insgesamt war man im Lager der Organisatoren mit dem Ablauf der Veranstaltung sehr zufrieden. Die Resonanz bei der Teilnehmern war positiv. «Unser Ziel mit der Tortour Cyclocross ist es, passionierten Ausdauer-Radsportlern auch im Winter eine innovative Ultra-Rennplattform zu bieten. Das ist uns mit dem neuen Format definitiv gelungen», so das Fazit von OK-Präsident Roy Bruderer. Jetzt gilt es, Ideen zur Verbesserung und Attraktivierung aufzunehmen, damit einer zweiten Austragung dieses trendigen Anlasses nichts im Wege steht.
Wer einen Eindruck von der Veranstaltung erhalten will, kann heute um 22.20 Uhr im Schweizer Fernsehen SRF die Sendung «Sportlounge» schauen. Dort wird Simon Joller über seine Teilnahme an dem Anlass berichten.
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